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Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an
Wertvolle Anregungen für die Entwicklung deines Unternehmens und regelmäßige Inspirationen für deine persönliche Weiterentwicklung. Im Volate Blog findest du beides.
10 Thesen für mehr Leichtigkeit
Leichtigkeit ist kein Luxus – sie ist dein Erfolgsrezept. Zehn Impulse für Leader, die wirken wollen, ohne sich aufzureiben.
Leading Myself I Leading my Team
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Es gibt wohl kaum ein Wort in meinen Coachings, das häufiger vorkommt: KLARHEIT!
Und genauso oft höre ich die Seufzer, die zeigen, wie sehr sie fehlt:
„Ich hab so viel zu tun, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
„Ich funktioniere nur noch – von Klarheit keine Spur.“
„Alle Entscheidungen landen auf meinem Tisch.“
Als Leaderin und Unternehmer stehst du täglich in einem Spannungsfeld: Du willst etwas bewegen, aufbauen, gestalten – und jonglierst dabei mit hunderten Themen gleichzeitig. Teamführung, Produktentscheidungen, Investorengespräche, Strategiefragen.
Immer getrieben von dem vagen Gefühl: Es muss noch mehr, besser und schneller gehen.
In diesem Dauerzustand ist Klarheit oft das Erste, was verloren geht – und das Letzte, wofür du dir aktiv Zeit nimmst. Dabei ist sie genau das, was dir hilft, bessereEntscheidungen zu treffen, klarer zu führen und länger in deiner Kraft zu bleiben.
Dieser Blogartikel ist eine Einladung, inne zuhalten. Und dir die Frage zu stellen: Wo fehlt mir gerade Klarheit – und was kann ich tun, um sie wiederzugewinnen?
Lies in diesem Artikel, in welchen fünf Feldern Klarheit fürLeader nicht optional, sondern essenziell ist – und entdecke je ein Tool, das dich konkret weiterbringt.
Wo Klarheit den größten Unterschied macht
Klarheit ist kein Nice-to-have für Unternehmer und Leader. Sie ist das Gegenmittel zu Überforderung, Verzettelung und blindem Aktionismus.
Aber Klarheit ist nicht überall gleich wichtig. Es gibt fünf Felder, die in meinen Coachings besonders häufig auftauchen. Sie zu klären, maximiert Fokus, Orientierung und Wirksamkeit.
Sie sind das Rückgrat innerer Klarheit:
Werte – Wofür mache ich das alles eigentlich?
Prioritäten – Was ist jetzt wirklich wichtig – und was kann warten?
Entscheidungen – Was entscheide ich bewusst – und was das Team?
Aufgaben – Was ist mein Job – und was gebe ich künftig gezielt ab?
Energie – Was gibt mir Kraft – und was kostet sie mich täglich?
Wenn in einem dieser Felder Unklarheit herrscht, wirkt sich das auf alles andere aus. Du triffst schlechtere Entscheidungen, verzettelst dich, verlierst dein Team – und dich selbst.
Werte - Was ist mir wirklich wichtig?
Unternehmen aufzubauen ist kein Sonntags-Spaziergang. Es ist eher eine Expedition durch unbekanntes Gelände – oft neblig, selten gradlinig.Entscheidungen, Unsicherheiten, Erwartungen. Auf dich prasselt unglaublich viel ein.
Wenn es richtig wild wird, ist eine Frage entscheidend: Was ist mir wirklich wichtig?
Diese Frage ist unbequem. Aber mächtig. Denn wenn du nicht mehr weißt, was dir wichtig ist, wirst du fremdgesteuert – von Trends, Investoren, Teamdynamiken oder dem operativen Dauerfeuer.
Viele Leader merken das nicht sofort. Sie funktionieren. Sie bauen weiter. Sie performen. Aber innerlich bröckelt etwas. Und genau hier beginnt Klarheit: In deinem Innersten.
✦ Die Klarheitsfrage
Was ist mein innerer Kompass – und passt mein Handeln dazu?
Klingt nach einem Nice-to-Have, einer philosophische Sonntagsfrage. Ist es aber nicht. Deine Werte sind kein weicher Soft-Skill – sie sind das Fundament für deine Entscheidungen, deine Strategie, deine Kommunikation, die Kultur deines Unternehmens.
Wenn du deine Werte nicht kennst, wirst du sie unbewusst verletzen. Dann steigt ein diffuses Gefühl auf: Irgendetwas passt nicht. Du bist produktiv, aber innerlich leer. Du schaffst etwas, aber es fühlt sich hohl an. Ein stilles Defizitgefühl, das dich mehr Energie kostet, als du glaubst.
🔧Das Tool: Werte sichtbar machen – über andere
Diese Übung funktioniert am besten im Gespräch mit ein bis zwei vertrauten Menschen. Schnappt euch einen Stapel Post-its, Stifte und 30–45 Minuten Zeit.
Schritt 1: Inspiration von außen. Wähle 3-4 Menschen, die du schätzt und die dich inspirieren. Beschreibe, was diese Menschen auszeichnet. Was macht sie besonders? Womit berühren sie dich? Ziel: Nenne mindestens 8–10 Eigenschaften pro Person.
Bitte deine Gesprächspartner, jede genannte Eigenschaft auf ein einzelnes Post-it zu schreiben – gerne auch doppelt und dreifach, wenn etwas immer wieder vorkommt.
Hier ein Beispiel aus meinen Coachings:
Schritt 2: Muster erkennen. Sammelt alle Eigenschaften und clustert sie in 5–6 übergeordnete Werte. Fragen, die helfen:
Was taucht immer wieder auf?
Was verbindet Menschen, die du schätzt oder deine Vorbilder sind?
Welche Werte sprechen aus den Clustern?
Was überrascht dich – und was ist dir schon lange vertraut?
Schritt 3: Werte reflektieren: Gehe deine fünf bis sechs identifizierten Werte durch und frage dich: Was bedeutet dieser Wert ganz konkret in meinem Alltag? In welchem Verhalten lebe ich ihn – und wo nicht? Was müsste ich ändern, damit dieser Wert mehr Raum bekommt?
✨Klarheits-Faktor
Wenn du deine Werte kennst, entscheidest du schneller und klarer. Denn du weißt, was dir wirklich wichtig ist. Deine Prioritäten sortieren sich wie von selbst. Und dein Team versteht dich besser - weil du nicht nur über Kultur redest, sondern sie vorlebst.
Prioritäten – Was ist jetzt wirklich wichtig?
Wenn alles Priorität hat, ist nichts eine Priorität.
Simon Fulleringer
Die Realität in vielen Teams: die Liste der „Prioritäten“ ist endlos. Mein persönlicher High Score: Ein Startup mit über 100 strategischen Projekten – bei gerade mal 60 Mitarbeitern.
An Ideen, Chancen oder Aufgaben mangelt es selten. Was fehlt, ist Klarheit darüber, was jetzt zählt – und was nicht.
Denn Prioritäten setzen heißt nicht, zwischen „wichtig“ und„unwichtig“ zu wählen. Sondern zwischen wichtig, sehr wichtig und super wichtig. Und genau das macht es so schwer. Der Verzicht auf etwas Wichtiges tut weh – ist aber unvermeidlich, wenn du wirklich vorankommen willst.
✦ Die Klarheitsfrage
Was sind meine echten Prioritäten – und was lenkt mich davon ab?
Viele Leader denken, sie hätten ein Fokusproblem. Aber in Wahrheit haben sie ein „Los lass“-Problem. Erst wenn du bereit bist, bewusst Dinge nicht zu verfolgen, entsteht echte Priorität. Und genau hier setzt das nächste Tool an – einfach, radikal und wirkungsvoll.
🔧Das Tool: 5/25-Regel & Not-To-Do-Liste
Warren Buffetts 5/25-Regel ist ein Klassiker unter den Fokustools – und radikal effektiv. Und so funktioniert sie:
Schreibe eine Liste deiner 25 wichtigsten Ziele, Projekte oder Vorhaben. Das können Businessziele, persönliche Themen, offene To-dos oder Ideen sein.
Markiere die 5 wichtigsten. Die, bei denen du spürst: Wenn ich nur diese 5 angehe, komme ich wirklich voran.
Streiche alle anderen 20 –ganzbewusst. Kein „vielleicht später“, kein „könnte auch noch wichtig werden“. Pack sie auf deine Not-To-Do-Liste. Die Liste der Themen, von denen du ganz sicher die Finger lässt. Denn diese 20 Aufgaben sind die gefährlichsten: Sie wirken sinnvoll. Sie geben dir das Gefühl, produktiv zu sein. Aber sie ziehen den Fokus und die Energie vom Wesentlichen ab.
Diese Regel ist einfach – aber nicht leicht. Sie verlangt Mut. Und genau darin liegt ihre Kraft: Sie zwingt dich, klar zu werden.
✨Klarheits-FaktorW
Du erkennst, wo deine Energie wirklich hinfließen soll – und schützt dich aktiv vor der Zersplitterung deiner Aufmerksamkeit. Du wirst weniger machen – aber mehr erreichen. Und vor allem: Du wirst spüren, wie Klarheit auf einmal Leichtigkeit schafft.
Entscheidungen – Was entscheide ich, was lasse ich los?
As a senior executive, you get paid to make a small number of high-quality decisions. If I make three good decisions a day, that’s enough.
Jeff Bezos
Klingt simpel. Ist es auch. Und doch scheitern viele Gründer und Führungskräfte genau daran: Zu viele Entscheidungen, zu wenig System.
Der Effekt: Jede Kleinigkeit landet bei dir. Der Stapel offener Entscheidungen wächst – und du wirst zum Bottleneck ohne es zu wollen. Das Team wartet, du bist genervt, alles stockt.
Aber: Die wenigsten Entscheidungen sind wirklich Chefsache. Was du brauchst, ist ein Entscheidungssystem, das dich entlastet – und deinTeam stärkt.
✦ Die Klarheitsfrage:
Welche Entscheidungen gehören zu mir – und welche kann ich (endlich) loslassen?
Die Lösung liegt in zwei einfachen, aber sehr wirkungsvollenFragen. Sie bringen jede Entscheidung schnell in die richtige Kategorie:
Ist das eine Grundsatzentscheidung – oder ein Standardfall? Grundsatz = Führungssache → Du gibst Richtung, Prinzipien und Strukturen vor. Standard = Teamsache → Du empowerst und entwickelst Vertrauen.
Ist das eine One-Way-Door oder eine Two-Way-Door? One-Way = schwer reversibel → Zeit nehmen, gründlich durchdenken. Two-Way = leicht rückgängig zu machen → Schnellentscheiden, bei Bedarf justieren.
🔧 Das Tool: Entscheiden mit System – die 4 Felder
Aus dieser Matrix ergeben sich vier klare Entscheidungstypen– jede mit eigener Logik und Verantwortung:
🧱 System schaffen. Schwer revidierbare Grundsatz-Entscheidungen gehören in die Führung. Mit ihnen definiert ihr Strukturen, Prinzipien oder den Kurs des Unternehmens. Ziel ist nicht, jedes Mal neu zu entscheiden – sondern einmal richtig, vorausschauend und mit ausreichend Zeit. Und mit dem Wissen: Auf Basis dieser Entscheidungen, kann das Team freier agieren. Beispiele: Einführung eines ERP-Systems, Einstellung eines C-Levels.
🛠️ Handeln & Justieren. Leicht revidierbare Grundsatz-Entscheidungen kannst du schnell entscheiden. Trial & Error: Mutig testen, Wirkung beobachten und bei Bedarf nachjustieren. Überwinde deinen inneren Perfektionisten und mach einfach mal. Beispiele: Einführung neuer Regeln fürs hybride Arbeiten, Qualifizierungsregeln im Sales-Prozess.
✅ Delegieren & 4-Augen-Prinzip. Selbst schwierige Standard-Entscheidungen kannst du abgeben – wenn du eine gute Qualitätskontrolle einbaust. Definiert klare Entscheidungsregeln und setzt im Team einen Review-Prozess nach dem 4-Augen-Prinzip auf. Das schafft Vertrauen und entlastet dich spürbar. Beispiele: Kündigung eines Dienstleisters, Einstellung neuer Werkstudenten.
🚀 Empowern & Lernen. Der Sweet Spot für dein Team: Wiederkehrende, leicht korrigierbare Entscheidungen. Delegiere diese Themen direkt – so wächst Kompetenz und Klarheit im Alltag. Beispiele sind: Werbe-Budgets anpassen, Onboarding-Prozesse iterieren.
✨Klarheits-Faktor
Wenn du deine Entscheidungen systematisch sortierst, passiert Folgendes: Du triffst nur noch die Entscheidungen, die wirklich bei dir liegen – mit Klarheit und Qualität. Dein Team entscheidet den Rest – mit Verantwortung und wachsendem Selbstvertrauen.
So entsteht das, was sich viele Leader sehnlich wünschen: Weniger Mikromanagement. Mehr Fokus. Ein klarer Kopf. Und ein leerer Schreibtisch.
Aufgaben – Was ist mein Job, was nicht mehr?
Als Gründer und junge Führungskraft bist du zu Beginn vor allem eines: Macher. Ja, du führst ein Team – aber der Großteil deiner Zeit fließt in operative Tätigkeiten: Vertrieb, Entwicklung, Buchführung, Leute einstellen, Probleme lösen, Spülmaschine ausräumen.
In der Anfangsphase und bei kleinen Teams ist das normal. Alles läuft durch deine Hände. Du bist der Motor – und manchmal leider auch die Bremse.
Das Problem beginnt, wenn du in dieser Rolle stecken bleibst.Viele Leader halten zu lange an operativen Tätigkeiten fest – aus Kontrollbedürfnis, Loyalität oder reiner Gewohnheit. Das Team wächst, die Komplexität steigt – aber die eigenen Aufgaben bleiben stehen.
Das Ergebnis: Mikromanagement, Frust, Überlastung. Das Unternehmen wächst – aber alles hängt weiter an dir. Und das, worin du wirklich stark bist, kommt in deinem Alltag kaum noch vor.
✦ Die Klarheitsfrage:
Was ist heute noch wirklich mein Job – und was darf (oder muss) ich loslassen?
Hier zeigt sich Führungsreife. Klarheit über die eigene Rolle entsteht nicht dadurch, dass du immer mehr machst. Sondern dadurch, dass duden Unterschied kennst zwischen „Ich kann das“ und „Ich sollte das tun“.
🔧Das Tool: Zone-of-Genius-Check
Die „Zone of Genius“-Matrix von Guy Hendricks hilft dir, deine Aufgaben ehrlich zu sortieren – nicht nach der gefühlten Dringlichkeit, sondern danach, ob sie deine Zeit und dein Talent bestmöglich nutzen.
Schritt 1: Mach ein ehrliches Aufgaben-Review. Liste all deine wiederkehrenden Aufgaben auf – dann sortiere sie in vier Zonen:
🚫 Inkompetenz. Aufgaben, die du nicht gut kannst und die dir Energie rauben. Sofort abgeben. Jemand anderes macht das besser. Oder noch besser: Automatisieren.
🗂️ Kompetenz. Aufgaben, die du okay erledigst – aber nicht besonders gerne. Delegieren. Du bist hier ersetzbar – nutze das.
⚙️ Exzellenz. Aufgaben, die du wirklich gut kannst, aber nicht liebst. Das schwierigste Feld: Weil du gut darin bist, kleben diese Aufgaben besonders hartnäckig an dir. Und da sie immer wieder bei dir landen, wächst deine Kompetenz - während die des Teams stagniert. Langfristig abgeben. Finde Menschen, die diese Aufgaben mit Leidenschaft machen – und nimm dir Zeit, ihre Kompetenz aufzubauen.
💡Genius. Hier liebst du, was du tust – und bist großartig darin. Das ist deine Fokuszone. Sorge dafür, dass du immer mehr Zeit mit diesen Aufgaben verbringst.
Schritt 2: Delegiere aktiv – nicht erst, wenn es weh tut. Mach aus der Analyse konkrete To-dos: Was kannst du diese Woche abgeben? Welche Prozesse musst du bauen, um loslassen zu können? Wer im Team könnte Verantwortung übernehmen – mit Anleitung und Vertrauen?
Schritt 3: Weite deine Genius-Zone aus. Stelle dir regelmäßig diese Fragen: Welche Aufgaben geben mir Energie? Wo bin ich im Flow? Was ist der eine Hebel, mit dem ich den größten Unterschied mache? Erweitere deine Zone of Genius nicht durch mehr Arbeit, sondern durch konsequenten Fokus.
“Clarity is the preoccupation of the effective leader. If you do nothing else as a leader, be clear.”
Marcus Buckingham
✨Klarheits-Faktor
Du arbeitest nicht mehr nur im Unternehmen, sondern am Unternehmen. Du wirst zum Leader, der den Raum hält – statt ihn ständig selbst zu füllen. Dein Team bekommt klare Verantwortung – und du gewinnst zurück, was dir am meisten fehlt: Fokus & Energie.
Energie – Was gibt mir Kraft, was raubt sie mir?
Klarheit ist kein rein kognitiver Zustand. Klarheit ist körperlich und emotional spürbar. Ein Zustand, in dem du nicht gegen deinen Tag arbeitest - sondern mit ihm fließt.
Du kannst die beste Prioritätenliste haben, die intelligentesten Tools nutzen, die schlauesten Entscheidungen treffen – wenn dein Energielevel im Keller ist, wirst du trotzdem im Nebel stochern.
Erschöpfung ist der natürliche Feind von Klarheit. Und leider ein ständiger Begleiter ambitionierter Leader. Schlaf wird zur Verhandlungsmasse. Pausen fühlen sich wie Schwäche an. Konzentration wird zur Glückssache. Irgendwann merkst du: Es geht nichts mehr rein. Und schon gar nichts mehr raus.
✦ Die Klarheitsfrage:
Was gibt – und was raubt mir systematisch Energie?
Diese Frage wirkt harmlos. Ist sie aber nicht. Denn sie konfrontiert dich mit einem blinden Fleck, den viele ignorieren: Energie ist kein Zufall – sondern steuerbar. Nicht alles, was dich ermüdet, ist unvermeidbar. Nicht alles, was du tust, ist notwendig. Und nicht alles, was dich auflädt, ist Luxus.
🔧Das Tool: Wöchentlicher Energy Audit
Ein einfaches Reflexionstool mit großer Wirkung – vor allem, wenn du es regelmäßig nutzt. Nimm dir 10–15 Minuten Zeit, am besten am Ende der Woche. Erstelle eine Tabelle mit zwei Spalten:
Energiebooster 🔋: Was gibt dir Energie, Motivation, Leichtigkeit? Z.B. Deep Work, inspirierende Gespräche, Bewegung.
Energielecks 🪫: Was strengt dich an, frustriert oder blockiert? Z. B. kleinteiliger Admin-Kram, toxische Kunden.
Fülle die Liste offen und ehrlich aus – ohne Beschönigung. Und mach dir dann einen Plan für die nächste Woche:
🔋Energiebooster zuschalten: Wie integrierst du deine Energiebooster in den Alltag? Wie verändert sich deine Rolle, wenn du deine Energiebooster konsequent priorisierst?
🪫 Energielecks stopfen: Warum strengen dich diese Energielecks so an? Kannst du diese Dinge abstellen, abgeben oder neu bewerten (Reframing)?
Nimm dir pro Woche eine Maßnahme vor, um einen 🪫-Faktor zu reduzieren – und einen 🔋-Faktor zu stärken. Berücksichtige dabei auch die Energie-Basics: Guter Schlaf, soziale Kontakte, Entspannung, Bewegung und gute Ernährung.
You don’t rise to the level of your goals. You fall to the level of your systems.
James Clear
Schaffe dir Schritt für Schritt dein eigenes Energiesystem: Schärfe deine Rolle, überdenke deine Tagesstruktur, etabliere feste Fokus-Blöcke, delegiere deine Energie-Lecks, mach Raum für Pausen und plane Zeiten zur Entspannung.
✨Klarheits-Faktor
Du schützt deine Energie wie einen wertvollen Rohstoff. Du triffst Entscheidungen mit wachem Kopf statt mit letzter Kraft. Und du entwickelst Routinen, die dich tragen – auch in anspruchsvollen Phasen. Klarheit fühlt sich ab jetzt nicht nur klar an – sondern auch leicht.
Viel Spaß beim Umsetzen.
Klarheit ist kein Zustand. Sie ist Praxis.
Klarheit kommt nicht über Nacht. Sie ist kein Geschenk. Kein Talent. Kein einmaliger Geistesblitz. Klarheit entsteht durch bewusste Entscheidungen. Durch regelmäßiges Hinschauen. Und vor allem: durch den Mut, loszulassen.
Die fünf wichtigsten Felder:
Werte. Das ist mir wirklich wichtig - und das bedeutet das für meinen Alltag, meine Entscheidungen und meine Führung.
Prioritäten. Diese Top 5-Themen sind jetzt dran. Alles andere steht auf der Not-to-do-Liste.
Entscheidungen. Auf diese Entscheidungen fokussiere ich meine Energie: Schwer umkehrbare Grundsatzentscheidungen. Damit schaffe ich Systeme für mein Team.
Aufgaben. So arbeite ich konsequent in meiner Zone of Genius - bei Themen, die ich liebe und in denen ich richtig gut bin.
Energielevel. So bleibe ich systematisch in meiner Kraft – statt mich von Woche zu Woche durch zuschleppen.
Diese Felder sind keine To-do-Liste, die du „abarbeitest“. Sie sind dein Kompass. Ein inneres Navigationssystem. Und ja, manchmal auch ein Spiegel.
Und genau das ist der Punkt: Klarheit beginnt nicht im Kalender. Sondern in dir.
Und nun zu dir!
Nimm dir einen ruhigen Moment – und geh diese Fragen ehrlich durch:
Wie klar ist mir, was mir wirklich wichtig ist –und wie integriere ich das in meine Arbeit?
Habe ich maximal fünf echte Prioritäten – oder arbeite ich ständig an Themen, die eigentlich auf meiner Not-to-do-Liste stehen sollten?
Welche Arten von Entscheidungen könnte ich mit klaren Grundsatzregeln ins Team verlagern?
Welche Aufgaben würde ich sofort abgeben, wenn ich ehrlich wäre – und wem könnte ich sie anvertrauen?
Welche Tätigkeiten, Situationen und Menschen geben mir zuverlässig Energie – und wie kann ich sie mir diese Woche bewusst holen?
Integriere diese Fragen gerne in deine wöchentliche Review-Routine - und erlebe, wie deine Klarheit von Woche zu Woche steigt.
3 Schritte aus der Stressfalle. Verstehe den Stresszyklus deines Körpers und finde neue Möglichkeiten, deinen Stress gezielt zu reduzieren.
Löse deine Bremsen, verlasse die Komfortzone. Die größte Wachstumsbremse unserer Unternehmen liegt oft in uns selber: Limitierende Grundsätze! Lies hier, wie du sie erkennst und auflöst.
„Warum sieht eigentlich niemand, was ich brauche?“ Vielleicht hast du diesen Gedanken nie laut ausgesprochen – aber gespürt hast du ihn bestimmt. Dieses diffuse Gefühl, dass du ständig gibst, organisierst,Verantwortung trägst… und doch keiner sieht, was du brauchst.
In meinen Coachings mit Unternehmer:innen und Führungskräften ist das ein häufiges Thema. Oft, weil sie selbst gar nicht genau wissen, was sie wirklich brauchen. Oder, weil sie hoffen, dass andere es schon irgendwie merken.
Beides führt in die Sackgasse.
Denn wenn zentrale Bedürfnisse unerkannt und unerfüllt bleiben, wächst der Frust. Missverständnisse und Konflikte entstehen. Vertrauen geht verloren – oft, ohne dass wir begreifen, warum.
In diesem Blogartikel erfährst du, wie du deine Bedürfnisse erkennst und sie klar, souverän und gelassen ins Spiel bringst.
Warum sind eigene Bedürfnisse so wichtig?
Ich fange mal mit einer scheinbar trivialen Wahrheit an:
Du fühlst dich mit dir selbst und in deiner Umwelt am wohlsten, wenn deine wesentlichen Bedürfnisse erfüllt sind.
Wenn wir unsere Bedürfnisse aktiv und bewusst regulieren, gelangen wir in unser bestes Ich: Wir können frei und offen agieren, fühlen uns empowered und steuern selbst, wie es uns geht.
Wenn unsere echten Bedürfnisse unerfüllt bleiben, erzeugt das inneren Stress. Wir geraten in Konflikte, fühlen uns fremdgesteuert oder unverstanden. Wir fühlen uns als Opfer der Umstände, werden passiv oder greifen andere an. Nichts davon ist hilfreich.
Der Schlüssel liegt darin, die eigenen Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und aktiv zu regulieren.
Blinder Fleck: Bedürfniswahrnehmung
Leider sind gerade Unternehmer:innen und ambitionierte Führungskräfte wahre Meister im Übergehen ihrer eigenen Bedürfnisse. Nach außen wirken sie stark, selbstbestimmt und klar – doch innerlich stellen sie ihre Wünsche oft hinten an. Das Ergebnis: Frust, Unzufriedenheit und Konflikte.
Der Grund dafür liegt in frühen Kindheitserfahrungen: Viele besonders ambitionierte Menschen hatten in ihrer Kindheit mit widrigen Umständen zu kämpfen: Hoher Erwartungsdruck, Krankheiten im engeren Familienkreis, Scheidung, etc. Die Liste der Herausforderungen ist lang.
Die Überwindung dieser Widrigkeiten hat Sonnen- aber auch Schattenseiten.
Die Sonnenseite: Du hast dich sehr früh in deiner eigenen Kraft erfahren, Verantwortung für dich und andere übernommen. Frei nachdem Motto: Was nicht tötet, härtet ab. Gleichzeitig hat diese Überverantwortung in eine große Sehnsucht nach Freiheit und Autonomie in dir geweckt. Die perfekte Kombination für starke Leader und Unternehmer.
Laut einer Studie der Aldridge Foundation gaben 69 % von 370 befragten britischen Unternehmern an, dass die Überwindung solcher Widrigkeiten ein wesentlicher Impuls für ihr Gründerdasein ist.
Auch persönlich kann ich das sehr gut nachempfinden: Ich wollte immer in eine Position kommen, die es mir erlaubt, frei zu entscheiden.
Die Schattenseite: Es gab nur wenige Momente, in denen du mit deinen Bedürfnissen gesehen und reflektiert wurdest. Aber genau das braucht es, um ein gesundes Verhältnis zu deinen Bedürfnissen zu bekommen.
Babies kommunizieren ihre Bedürfnisse unmittelbar und ungefiltert: Weinen, Lachen oder Körperbewegungen. Erst über die Reaktion ihrer Eltern lernen sie, ihre Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen, angemessen zu kommunizieren und zu regulieren.
Im besten Fall läuft dieser Prozess in 4 Schritten:
Spiegelung und Benennung: Eltern helfen ihren Kindern, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen, indem sie diese benennen („Du bist müde“, „Du hast Hunger“). Dadurch lernen Kinder, Empfindungen in Worte zu fassen.
Verlässliche Reaktionen: Wenn Eltern angemessen auf die Signale ihres Kindes reagieren, entsteht ein Gefühl von Sicherheit („Meine Bedürfnisse sind wichtig und werden gehört“).
Vorbildfunktion: Eltern, die selbst ihre Bedürfnisse wahrnehmen und kommunizieren, vermitteln dem Kind: „Es ist normal und wertvoll, dass ich meine Bedürfnisse äußere.“
Grenzen und Frustrationstoleranz: Kinder lernen auch, dass nicht jeder Wunsch sofort erfüllt werden muss – aber dass ihre Bedürfnisse dennoch gesehen und ernst genommen werden.
Dieser soziale Lernprozess hat bei vielen Gründern und Leadern nicht ausreichend stattgefunden. Ihre Bedürfnisse wurden regelmäßig übergangen, ignoriert oder als „unangemessen“ dargestellt. Das Ergebnis: Sie haben verlernt, ihre eigenen Wünsche wahrzunehmen oder zu äußern – mit erheblichen Folgen bis ins Erwachsenenalter.
Wenn Bedürfnisse ignoriert werden: Typische Muster
Im Coaching erlebe ich immer wieder zweitypische Muster, die auftreten, wenn Menschen keinen gesunden Zugang zu ihren Bedürfnissen haben. Vielleicht erkennst du dich in einem dieser Punkte wieder:
"Dafür habe ich jetzt keine Zeit, anderes ist wichtiger." – Du nimmst ein eigenes Bedürfnis wahr (z.B. nach Ruhe oder Anerkennung), doch du verdrängst es, weil gerade etwas „Wichtigeres“ ansteht. Langfristig macht dich das innerlich leer und unzufrieden.
Wieso sieht meine Chief of Staff nicht, was ich von ihr brauche?" – Du hoffst, dass andere deine Bedürfnisse erfüllen, ohne dass du darum bitten musst. Damit begibst du dich unbewußt in eine gefährliche Abhängigkeit – Enttäuschungen sind vorprogrammiert.
Diese Muster funktionieren für dein Umfeld vielleicht eine Zeit lang – du springst immer ein und hältst den Laden am Laufen. Doch innerlich wächst dein Frust: "Warum immer ich?" Irgendwann platzt dir der Kragen, und aus dem hilfsbereiten Retter wird ein wütender Angreifer. Keine gute Entwicklung – weder für dich noch für die anderen.
Du kannst aus dieser Falle ausbrechen. Der Schlüssel ist die aktive Regulierung deiner Bedürfnisse, bevor der innere Druck zu groß wird. Wie das geht, zeigen die folgenden sieben Schritte anhand eines konkreten (natürlich anonymisierten) Coaching-Falls.
Aktive Bedürfnisregulierung in 7 Schritten
Souveräne Leader sind in der Lage, ihre Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und aktiv zu regulieren. Das heißt nicht, dass sie jedem Bedürfnis sofort nachgeben. Vielmehr entscheiden sie bewusst, wie sie mit aufkommenden Bedürfnissen umgehen, damit sie emotional im Gleichgewicht bleiben.
Dabei hilft ein Leitfaden, den ich – angelehnt an den Psychologen Klaus Eidenschink – gern im Coaching einsetze. Im Folgenden stelle ich dir diesen Prozess mit sieben Schritten vor und zeige, wie er im (Führungs-)Alltag aussehen kann:
Der Case
Alexist CEO eines erfolgreichen Tech-Startups. Vor drei Monaten hat er eine neue Chief Sales Officer (CSO) eingestellt – nennen wir sie Lisa. Fachlich top, menschlich passt es auch. Eigentlich sollte alles gut sein. Eigentlich, denn irgendetwas stört ihn, aber er kann es nicht festmachen.
Im Coaching arbeiten wir heraus, was das Problem ist: Lisa arbeitet engagiert, aber wenig zahlenorientiert. Alex hingegen hat ein starkes Bedürfnis nach Zahlenkontrolle. Ohne diese Kontrolle fühlt er sich unwohl. Sein Vertrauen schwindet.
Damit sind wir mitten in den sieben Schritten der aktiven Bedürfnisregulierung:
Schritt 1: Bedürfnisse wahrnehmen
Der erste und wichtigste Schritt ist, die eigenen Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen. Doch wie gelingt dir das, wenn du dir angewöhnt hast, sie zu unterdrücken? Der Schlüssel sind deine Emotionen – sie zeigen an, ob wichtige psychologische Grundbedürfnisse erfüllt sind oder nicht.
Nach Erkenntnissen der Psychologie gibt es einige grundlegende Bedürfnisse, deren Erfüllung unser Wohlbefinden bestimmt: Bindung, Selbstwert, Kontrolle / Autonomie und Lustgewinn.
Positive Gefühle signalisieren, dass deine Bedürfnisse gestillt sind; negative Gefühle weisen darauf hin, dass dir etwas Wichtiges fehlt. Achte also bewusst auf deine Emotionen und frage dich, was sie dir signalisieren.
Hier ein Überblick über zentrale Bedürfnisse und Emotionen, die (Nicht-)Erfüllung zeigen.
Bei Alex war dieser Schritt die größte Hürde. Sein wachsender Frust fühlte sich diffus an – er wusste nur: "Irgendetwas passt nicht." Im Coaching entwirren wir dieses Gefühl und erkennen: Sein Bedürfnis nach Kontrolle über die Sales-Zahlen blieb weitgehend unerfüllt.
Schritt 2: Den Bedürfnissen Bedeutung geben
Hast du ein Bedürfnis identifiziert, stellt sich die Frage nach seiner aktuellen Bedeutung: Wie wichtig ist die Erfüllung dieses Bedürfnisses gerade? Nicht jedes Bedürfnis hat immer Priorität – das ist oft situativ.
Zum Beispiel das Bedürfnis nach Kontrolle: Bei vertrauten Teammitgliedern ist es meist gering – euer gegenseitiges Vertrauen genügt. Doch gerät ein wichtiges Projekt in Schieflage, kann dein Kontrollbedürfnis schlagartig ansteigen. Ignorierst du deine inneren Signale und machst weiter wie bisher, ist der Konflikt vorprogrammiert.
Für Alex war schnell klar: Sein Bedürfnis nach Zahlenkontrolle ist essentiell und dringend. Wenn er dauerhaft das Gefühl hat, den Überblick zu verlieren, leidet nicht nur sein Vertrauen in Lisa, sondern in die ganze Vertriebs-Organisation.
Schritt 3: Die eigene Regulationskompetenz erkennen
Mach dir bewusst: Nur du selbst kannst für die Erfüllung deiner Bedürfnisse sorgen. Es ist dein Job – und das ist etwas Gutes! Denn sobald du die Verantwortung übernimmst, bist du nicht länger dem Verständnis und dem Wohlwollen deines Gegenübers ausgeliefert. Du hast prinzipiell alles, was du brauchst, bereits in dir, um glücklich zu sein.
Vielleicht hoffst du insgeheim immer noch, jemand anders werde deine Wünsche erfüllen – Deine Mitgründerin oder das Team. Doch sobald du dir klar machst, dass du dich im Zweifelsfall auf dich selbst verlassen kannst, gewinnst du enorme Freiheit. Das bedeutet nicht, dass du alles allein tun musst. Aber du erkennst, dass es in deiner Macht steht, dir zu holen, was du wirklich brauchst.
Alex erkennt: Er muss nicht darauf hoffen, dass Lisa "von allein" merkt, wie wichtig Zahlen für ihn sind. Er kann und darf offen ansprechen, was er von ihr braucht. Diese Einsicht nahm sofort Druck aus der Situation.
Schritt 4: Erfüllbarkeit erwarten
Eine weitere innere Haltung auf dem Weg zu mehr Souveränitätist es, die Erfüllbarkeit der eigenen Bedürfnisse überhaupt zu erwarten. Mit anderen Worten: Gehe fest davon aus, dass deine Bedürfnisse grundsätzlich erfüllt werden können. Du bist es wert, dass deine Wünsche Beachtung finden – sowohl durch dich selbst als auch durch andere.
Warum ist das so wichtig? Viele von uns sabotieren ihre eigene Bedürfniserfüllung mit unbewussten Glaubenssätzen à la „Ich bekomme ja doch nicht, was ich mir wünsche“ oder „Ich darf nicht so viel verlangen“. Mit diesem Gedanken verzichten wir auf die offene Frage und bleiben allein auf unserer Aufgabe sitzen. Erlaube dir die Zuversicht, dass deine Bedürfnisse legitim sind und Erfüllung verdienen.
Im Coaching entwickelt Alex die Idee, dieses Bedürfnis nicht nur an Lisa zu richten, sondern eine zahlenbasierte Steuerung als Arbeitsprinzip für das gesamte Führungsteam zu etablieren. Damit macht er sein berechtigte Bedürfnis zu einem sinnvollen Arbeitsprinzip für die ganze Organisation und sorgt dauerhaft für die Befriedigung dieses Bedürfnisses.
Schritt 5: Bedürfnisse klar und nachhaltig ausdrücken
Im nächsten Schritt kommunizierst du deine Bedürfnisse. Vielen fällt das enorm schwer. Sich verwundbar zu zeigen und "Ich brauche ..." zu sagen erfordert Mut. Oft hoffen wir stattdessen, die anderen mögen uns unsere Wünsche ohne Worte von den Augen ablesen. Oder wir warten so lange, bis der innere Druck explodiert und uns die Bitte nur noch als Vorwurf herausbricht.
Du wirst dich wundern, wie entgegenkommend andere sind, wenn du deine Bedürfnisse rechtzeitig, klar und entspannt kommunizierst.
Einer meiner Klienten brachte seine Bedürfnisse früher immer erst gereizt hervor, wenn es eigentlich schon zu spät war – entsprechend oft gab es Konflikte im Team. Im Coaching lernte er, seine Wünsche frühzeitig und gelassen anzusprechen. Siehe da: Sein Umfeld reagierte viel kooperativer, als er offen und respektvoll um Unterstützung bat.
Nun bereitet Alex ein Gespräch mit Lisa vor. Er formuliert sein Bedürfnis klar und ohne Vorwurf: "Mir fehlt im aktuellen Setup eine systematische Zahlenkontrolle. Das ist für mich zentral, um die Sales-Performance richtig einschätzen zu können. Ich möchte dich bitten, einen Vorschlag zu machen, wie wir das gemeinsam umsetzen." Kein Groll, kein Drama – nur Klarheit.
Schritt 6: Bedürfnisse aktiv regulieren
Wenn dein Gegenüber jetzt begeistert „Ja, mache ich sofort.“ Antwortet, ist natürlich alles klar. Haken dran.
Aber nicht jedes Bedürfnis lässt sich sofort und vollumfänglich erfüllen. Doch statt zu resignieren, kannst du aktiv entscheiden, wie du damit umgehst. Frei nach dem Motto: "love it, change it or leave it".
Love it: Situation akzeptieren: Frage dich ehrlich: Brauche ich das jetzt wirklich? Ober kannst du es aktiv willkommen heißen, wenn das Bedürfnis aktuell nicht erfüllt wird - aber etwas anderes passiert. Beispiel: Du hattest einen stressigen Tag und willst endlich deine Ruhe, doch dein Kind braucht Hilfe bei den Hausaufgaben. Du entscheidest dich, deine eigene Erholung zurückzustellen und genießt stattdessen die gemeinsame Zeit mit deinem Nachwuchs.
Change it: Neue Lösungen verhandeln: Du suchst aktiv nach Wegen, dein Bedürfnis zumindest teilweise zu erfüllen. Offene Kommunikation und Kreativität helfen, eine Win-Win-Lösung zu finden. Frage dich: Was brauche ich, was braucht mein Gegenüber? Beispiel: Dein Bedürfnis nach Kontrolle in einem Projekt kollidiert mit dem Freiheitsdrang eines Teamkollegen. Ihr einigt euch auf klare Meilensteine (du bekommst Struktur), während er bei der Umsetzung freie Hand behält (er behält Autonomie).
Leave it: Loslassen: Erkenne, wenn dein Bedürfnis in der gegebenen Situation nicht erfüllbar ist, und löse dich aktiv von dem Bedürfnis. Halte nicht an Unmöglichem fest, sondern geh neue Wege. Beispiel: Du stellst fest, dass die Zusammenarbeit trotz allen Feedbacks einfach nicht funktioniert und du trennst dich von einem Mitarbeiter.
Keine dieser Strategien ist per se "besser" als die anderen – es kommt immer auf den Kontext an. Wichtig ist nur, dass du bewusst eine Wahl triffst, anstatt dich einem unerfüllten Bedürfnis einfach ausgeliefert zu fühlen.
Natürlich weiß Alex, dass Lisa möglicherweise nicht sofort alles umkrempeln kann. Deshalb prüft er im Coaching vorab seine Optionen:
„Love it“: Er fragt sich ehrlich: Kann ich für eine Übergangszeit auch ohne Zahlensteuerung leben? Antwort: Ja, wenn das Sales-Team zeitnah ein Controlling-Setup erarbeitet.
„Change it“: Er schlägt vor, das Thema Sales-Controlling gemeinsamanzugehen und priorisiert es für das nächste Quartal.
„Leave it“:Er prüft die Konsequenz: Was, wenn Lisa dauerhaft nicht liefern kann oder will? Dann wäre eine Trennung die letzte Option – aber: Dieser Schritt ist noch weit hin.
Schritt 7: Bezogener Bedürfnisausdruck
Zu guter Letzt: Wir sind nicht allein auf der Welt. Bei aller Selbstverantwortung geht es nicht darum, stur nur die eigenen Bedürfnisse durchzudrücken. Echte Souveränität zeigt sich auch darin, die Bedürfnisse anderer mit in die Gleichung einzubeziehen.
Das heißt: Ja, ich kann klar sagen, was ich brauche – und gleichzeitig sehe ich, was du brauchst. Auf dieser Ebene entstehen die besten Ergebnisse, sei es in Beziehungen oder im Business. Wenn beide Seiten ihre Karten offen auf den Tisch legen, wächst das gegenseitige Verständnis. Man kann dann gemeinsam nach Lösungen suchen, bei denen sich niemand komplett verbiegen muss.
Beispielsweise könntest du in einer Verhandlung sagen: "Mir ist Planungssicherheit wichtig, ich verstehe aber deinen Wunsch nach Flexibilität. Wie können wir beides unter einen Hut bringen?" Mit so einem Satz zeigst du, dass du deine eigenen Wünsche kennst und zugleich die deines Gegenübers respektierst – eine starke Basis für Einigung.
Im Feedback-Gespräch formuliert Alex sein Bedürfnis klar, bleibt aber offen für Lisas Perspektive.
Tatsächlich erfährt er: Lisa weiß um das Problem und hatte das Thema Sales-Controlling bereits auf ihrer Agenda – für das nächste Quartal. Sie wollte zunächst das Team kennenlernen und erste Deals abschließen, bevor sie an der Struktur arbeitet.
Alex ist erleichtert. Der dumpfe Frust ist ausgeräumt- Sein Learning: Ich darf und muss meine Bedürfnisse frühzeitig und transparentkommunizieren. Wenn ich das tue, lernen wir gemeinsam. Wenn ich es unterlasse, schaffe ich unnötige Konflikte.
Fazit: Mit Klarheit und Gelassenheit zum Erfolg
Wenn du beginnst, diese sieben Schritte der Bedürfnisregulierung in deinem Alltag umzusetzen, wirst du nach und nach eine gelassene Souveränität entwickeln. Du gewinnst die innere Klarheit und Freiheit, dein Leben und Arbeiten selbstbewusst zu steuern, statt von unerfüllten Bedürfnissen getrieben zu werden. Konflikte und Dramen verlieren ihren Schrecken, weil du frühzeitig für dich sorgst.
Warum also warten? Fang am besten noch heute damit an, achtsamer auf deine Bedürfnisse zu hören und Verantwortung für deren Erfüllung zu übernehmen. Es lohnt sich – für dich und für die Menschen um dich herum!
Viel Spaß beim Umsetzen!
Und nun zu dir!
Nimm dir ein paar Minuten Zeit und denke über folgende Fragen nach:
Welche deiner Grundbedürfnisse sind in deinem Leben aktuell gut befriedigt, und wo gibt es Nachholbedarf?
Gibt es Bedürfnisse, die du dir selbst nicht erlaubst? Was gönnst du dir stattdessen als Ersatz?
Wie gut kannst du momentan deine Bedürfnisse regulieren? Erkennst du frühzeitig, was du brauchst, und bringst du es offen zum Ausdruck?
Wie gut kannst du love it, change it or leave it umsetzen? Welche Option fällt dir leicht, welche schwer?
Hier gibts mehr dazu…
Raus aus dem Alltags-Drama! Wir hassen sie alle: Köchelnde Konflikte. Kleine Dramen mit den immer gleichen Rollen. Lerne sie zu verstehen und brich selbstbewusst aus.
Gefangen im Dilemma: Entscheide jetzt! Handfeste Dilemmas sind dein Alltag. Du bist zerrissen zwischen widersprüchlichen Optionen. Mit der Methode des inneren Teams sortierst du deine Gedanken und findest klare Antworten.
Deine inneren Antreiber: Stärken und Schatten. Unsere inneren Antreiber: Gleichzeitig Überlebensregeln, Superpower und Schatten. Lerne, wie sie dein Führungs- und Stressverhalten bestimmen.
Die Welt um uns herum scheint aktuell durchzudrehen.
Morgens warten wir immer wieder auf den neuesten Trump und die neuesten Absurditäten aus dem MAGA-Land. Gleichzeitig erleben wir ein Europa, das erst langsam aus einer Phase der Lethargie erwacht.
Zwei toxische Extreme – und wir als Leader und Unternehmer mittendrin.
Wie wollen wir zwischen diesen beiden Extremen führen?
Wie können wir durch unsere Führung einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten – einer Welt, in der wir nachhaltiges Wachstum aus uns selbst heraus schaffen?
Meine Antwort: Indem wir in unseren Teams und Unternehmen eine Kultur schaffen, in der Menschen – wie es Bodo Janssen wunderbar formuliert – „abends aufrechter nach Hause gehen, als sie morgens gekommen sind.“
Eine Wachstumskultur, die sich sowohl der amerikanischen MAGA-Manie als auch der europäischen Lethargie entgegenstellt. Die Menschen empowert und ihnen Zuversicht gibt.
Eine Welt toxischer Extreme
Aktuell erleben wir einen Riss, der durch die globale Gemeinschaft geht und zwei toxische Extreme schafft.
Lethargokratie
Auf der einen Seite stehen viele europäische Länder, allen voran das Deutschland der letzten Jahre – und bis zur Wiederwahl von Trump: auch die USA.
Hier ist eine „Führungsform“ entstanden, die Peter Sloterdijk bereits 2013 – also schon vor zwölf Jahren – treffend als Lethargokratie bezeichnet hat: Eine Herrschaft der Teilnahmslosigkeit und Trägheit, die sich durch die ganze Gesellschaft zieht – Politik, Unternehmen, Menschen.
Ihre Kennzeichen:
Mutloses Herumdoktern an den Problemen, die sich immer weiter auftürmen. Wachsende Resignation angesichts der Polykrise: „Das kann doch keiner schaffen!“ Zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber den Errungenschaften der Demokratie. Jammern und AfD wählen ist für viele der einzige „Beitrag“ zu den Problemen dieser Zeit.
Der Kampf zwischen politischen Lagern wird immer erbitterter. Das Scheitern der letzten Regierung lag nicht nur an der Zerstrittenheit der Koalitionspartner, sondern auch an internen Grabenkämpfen.
Entstanden ist eine Gesellschaft, die sich im Schutz der Partialinteressen verheddert: Die Gruppen, die besonders bedacht werden müssen, werden immer kleinteiliger. Und die Regelwerke, die all diese Interessen absichern sollen, immer komplexer. Das Ergebnis: Überbordende Regulierung und lähmende Bürokratie.
Gleichzeitig werden zentrale Zukunftsthemen verdrängt: Rente, Verteidigung, Migration, Infrastruktur. Während man sich in immer detaillierteren Paragrafen verliert, verschwindet die Zukunft aus dem Blickfeld. Die Reaktion: Schuldzuweisungen und kollektive Prokrastination.
Das Ergebnis der Lethargokratie: Stagnation – bis hin zumSchrumpfen.
Es greift zu kurz, die Schuld allein der Politik zuzuschieben. Auch in vielen Unternehmen herrscht ein gefährliches „Weiter so“. Ein Ausruhen auf den Lorbeeren der Vergangenheit.
Die Autoindustrie blieb in weiten Teilen in der Vergangenheit hängen – und ruft nun nach dem Retter. Der Dieselskandal ist die Quintessenz unternehmerischer Lethargokratie.
Jedes Jahr müssen zehntausende Unternehmen aufgeben, weil ihre Führung es nicht geschafft hat, sich der Realität zustellen und auf die Zukunft einzustellen. Es lief ja lange „super“ – mit billiger Energie und einem scheinbar unerschöpflichen chinesischen Markt.
Die MAGA-Manie - das zweite toxische Extrem
Und es gibt noch ein zweites Ergebnis der Lethargokratie: den Übergang in das andere Extrem.
Die MAGA-Manie
Wir sehen es in den USA, wir sehen es in Brasilien. Wir sehen es im Erstarken der AfD.
Make (whatever you want) Great Again.
Wer sich in der Realität verloren fühlt, sehnt sich nach einem starken Retter. Ein Heilsbringer, der all diese Probleme einfach wegzaubert – der uns das Gefühl von Stärke zurückgibt.
Auch in Unternehmen existiert diese Sehnsucht nach dem einen glorreichen Helden, der die Naturgesetze des Wachstums außer Kraft setzt und in kürzester Zeit riesigen Reichtum schafft. Wie sonst ließe sich der absurde Aufstieg (und tiefe Fall) von Unternehmen wie Wirecard oder der Signa-Gruppe erklären?
Die Charakteristika der MAGA-Manie:
Die Basis ist eine groteske Selbstüberschätzung und der Größenwahn ihrer Anführer. Realität und ihre Gesetze? Werden ignoriert oder gleich abgeschafft. Klimawandel? Rassendiskriminierung? Weg damit. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Wer diese simplifizierte Weltsicht nicht teilt oder Widerspruch wagt, wird aus dem System ausgeschlossen. Wie alle haben alle die Demütigung von Selenskyj durch Trump und Vance vor Augen. Neue Feindbilder werden erschaffen – denn nichts eint eine Gruppe leichter als ein gemeinsamer Gegner und eine klar definierte Dominanzkultur.
Ein differenzierter Blick auf die Welt ist anstrengend – man müsste sich ja selbst hinterfragen. Also weg mit den Grautönen, her mit dem Schwarz-Weiß-Denken. Mann und Frau: Ja.LGBTQIA2S+? Weg damit. Was nicht sofort verständlich ist, hat in diesem System keinen Platz.
Das Ganze funktioniert natürlich nur mit einem extrem vereinfachten Weltbild, das alle auf Spur bringt. Das perfekte Werkzeug: Fake News. Sie verwandeln Fantasie in „Fakten“.
Dazu kommt eine Kombination aus Bulldozer-Aktionismus und blindem Gehorsam: einfach durchregieren, ohne Rücksicht auf Verluste. Mal schauen, was übrig bleibt. Wer nicht gehorcht, wird bestraft – und aus der „schönen neuen Gesellschaft“ verbannt.
Das einzig Tröstliche: Die Halbwertszeit solcher Systeme ist begrenzt. Irgendwann platzt die Blase – allerdings meist mit einem großen Knall, der viele Opfer zurücklässt.
So weit dürfen wir es nicht kommen lassen.
Was geht uns das an?
Lethargokratie, MAGA-Manie – das ist doch große Politik. Wir führen doch „nur“ Teams und Unternehmen. Da sind wir doch machtlos. Oder?
Ganz im Gegenteil.
Als Führungskräfte und Unternehmer gestalten wir einen zentralen Teil der Lebenszeit unserer Kolleginnen und Kollegen.
Die folgende Grafik zeigt, mit welchen Menschengruppen wir wie viele Stunden pro Tag verbringen. Gelb markiert ist die Zeit mit Kolleginnen und Kollegen – einer der größten Zeitblöcke im Leben.
🕒 Diese Zeit liegt in unserer Verantwortung. Unser Job als Leader ist es, diese Zeit bestmöglich zu gestalten.
Das Ziel guter Führung?
Bodo Janssen, Geschäftsführer der Hotelkette Upstalsboom, bringt es in seinem Buch „Das neue Führen““ auf den Punkt:
„Sinn- und menschenorientierte Führung erkennen wir an Mitarbeitenden, die abends aufrechter nach Hause gehen, als sie morgens gekommen sind.“
BodoJanssen
Menschen aufrichten. Menschen ins Wachstum bringen. Dafür stehen wir morgens auf. Und wenn uns das gelingt, schaffen wir die Basisfür eine gesunde Kultur – in unseren Unternehmen und weit darüber hinaus.
Dann helfen wir Menschen, für sich selbst einzustehen. Mutig. Kraftvoll. Gestaltend.
Und damit verändern wir die Welt.
Was können wir tun?
Nein, wir können Menschen nicht einfach „glücklich machen“. Das steht nicht in unserer Macht.
Aber wir können Rahmenbedingungen schaffen, in denen Glück, Sinn und Wachstum möglich sind. Unser Hebel: Orientierung geben und eine Kultur des Wachstums schaffen:
Eine Wachstumskultur ist eine Kultur, die Raum für individuelles Wachstum schafft und damit das ganze Team und unsere Unternehmen über sich hinauswachsen lässt.
Auf dem Weg dorthin brauchen wir einen Kompass. Und dieser Führungs-Kompass hat zwei wesentliche Komponenten:
Werte sind konkrete moralische Prinzipien. Jedes Unternehmen hat sein eigenes, spezifisches Wertegerüst – geprägt durch die Persönlichkeit und Intention der Unternehmer:innen und Führungskräfte im Zusammenspiel mit den Teams.
Tugenden sind keine Firmenpolitik – sie sind universelle Haltungen, die das Gute ermöglichen. In der abendländischen Tradition gibt es sieben Tugenden: Glaube, Liebe, Hoffnung, Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Sie gelten für alle. Zeitlos. Und sie bilden den ethischen Rahmen für unser gemeinsames Handeln.
Als ich vor vier Jahren mein Buch „Vom Gründer zum CEO“ geschrieben habe, stellte ich mir die Frage:
Welche Tugenden brauchen wir, um eine echte Wachstumskultur zu schaffen?
Ich habe viele Bücher und Studien analysiert – immer mit einer klaren Leitfrage: Welche Haltungen zeichnen Unternehmen aus, die echtes Wachstum ermöglichen?
Am Ende haben sich acht Tugenden einer Wachstumskultur herauskristallisiert. Sie sind unser Kompass – für eine Kultur, die Menschen, Teams und Unternehmen über sich hinauswachsen lässt.
Dein Kompass der Führung
Im Norden zeigt der Kompass auf den Großen Traum – und auf die Tugend:
Demütige Ambition
Gute Wachstumskulturen haben immer einen großen Traum, eine Vision, eine Mission – ihren Nordstern.
Zum Leben erweckt wird dieser Traum durch die Demütige Ambition: Nach den Sternen greifen – und gleichzeitig wissen, wie schwer das ist. Verstehen, dass wir es nur gemeinsam schaffen können.
Demütige Ambition ist das perfekte Gegengift zu Mutlosigkeit und Selbstüberschätzung.
Im Süden steht das Wachstumsmindset - und die Tugend:
Konstantes Lernen
Die demütige Ambition weist den Weg in die Zukunft. Mit dem Konstanten Lernen lernen wir aus der Vergangenheit und wachsen über uns hinaus. Persönliches und organisatorisches Wachstum entsteht nur durch Lernen – besonders aus Fehlern. Lernen erfordert Vertrauen in die eigene Entwicklung und klugen Umgang mit Wissen. Dort, wo konstantes Lernen gelebt wird, haben Resignation und Ignoranz keinen Platz.
Die 3 Tugenden im Westen des Kompasses prägen unser Offenes Herz – sie stehen für die Menschlichkeit der Führung.
Respekt & Wertschätzung
Wir begegnen uns mit Respekt und Wertschätzung. Echte Wertschätzung bedeutet, Menschen mit Mitgefühl und Respekt zu begegnen. Respektbasiert auf Fairness und echter Augenhöhe. Leistungen und Erfolge werden anerkannt und gefeiert.
Diese Tugend ist das Gegengift zu Gleichgültigkeit undDemütigung.
Tiefe Verbundenheit
Wir fühlen uns quer über das Unternehmen hinweg verbunden, statt Verbundenheit nur innerhalb unserer engeren Teams und Silos zu erfahren. Unser tiefes gegenseitiges Vertrauen fördert Risikobereitschaft und Innovation und schafft damit ein unterstützendes Umfeld für Wachstum.
Tiefe Verbundenheit ist damit das perfekte Gegengift zur Zerstrittenheit und Feindbildern.
Authentische Vielfalt
Wachstumskulturen sind vielfältig – kulturell, aber vorallem in ihrer Diversity of Mindset. Die Unterschiedlichkeit wird als Bereicherung erlebt, weil sie uns zu klugen Entscheidungen bringt. Authentisch ist diese Vielfalt, weil sie aus dem tiefen Herzen gelebt wird. Es geht nicht darum irgendwelche Quoten zu erfüllen - die in dem Moment aufgegeben werden, indem der äußere Druck wegfällt.
Wo Authentische Vielfalt gelebt wird, ist kein Platz für das übermäßige Verfolgen von Partialinteresse und Dominanzkultur.
Die drei Tugenden im Osten sind unser Starker Rücken und stehen für Tatkraft und Performance.
Radikale Aufrichtigkeit
Wir stellen uns schonungslos der Realität. Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz prägen unsere Zusammenarbeit und Kommunikation. Feedback hat einen festen Platz im Alltag. Getragen von Mut und Klugheit werden Probleme offen adressiert und schnell gelöst.
Radikale Aufrichtigkeit ist das Gegengift zu Verdrängung und Fake News.
Selbstverantwortung
In unseren Organisationen übernehmen wir konsequent Verantwortung für unser Handeln. Wir ermutigen Menschen und Teams Verantwortung zu übernehmen und sich der Rechenschaft zu stellen. Mit bestem Resultat: Menschen, denen vielzugetraut wird, leisten auch viel.
Diese Tugend ist das Gegengift zu Schuldzuweisungenund blindem Gehorsam.
Disziplinierter Fokus
Eine Sache, richtig gemacht! Wir arbeiten diszipliniert und fokussiert. Wenige, klare Prioritäten werden systematisch und ergebnisorientiert abgearbeitet. Damit sind wir schneller als Unternehmen, die alles gleichzeitig machen und nichts zu Ende bringen.
Disziplinierter Fokus verdrängt Prokrastination und Bulldozer-Aktionismus.
Die Goldene Mitte finden
Damit ist der Kompass komplett:
Im Norden der Große Traum, der mit der Tugend der demütigen Ambition.
Im Süden das Wachstums-Mindset, mit dem Konstanten Lernen.
Im Westen das offene Herz mit den Tugenden Respekt & Wertschätzung, Tiefer Verbundenheit und Authentischer Vielfalt.
Im Osten der starke Rücken mit der Radikalen Aufrichtigkeit, Selbstverantwortung und dem Disziplinierten Fokus.
Das eine funktioniert nicht ohne das andere:
Ohne Lernen keine Zukunft. Ohne Hoffnung auf Zukunft kein Lernen.
Und nur dort, wo Menschlichkeit und Tatkraft zusammenkommen, entsteht echtes Wachstum. Wer sich gesehen fühlt, zeigt Mut. Wer selbstwirksam ist, wird offen für andere Menschen.
Zusammen sind die 8 Tugenden sind das Gegengift zur Lethargokratie und MAGA-Manie.
Sie entsprechen der aristotelischen Idee von Tugend: Die goldene Mitte – jenseits von Übermaß und Mangel. Eine Mitte, die den Riss in unserer Gesellschaft heilt.
Lass uns gemeinsam eine solche Kultur gestalten: Eine Kultur, die Menschen aufrichtet und in der Wachstum möglich wird – individuell, im Team, im Unternehmen. Denn jede große Veränderung beginnt im Kleinen.
In unseren Familien. In unseren Teams. In unserer Führung.
Und nun zu dir!
Wo steht dein Herz gerade: Eher auf der Seite der Lethargokratie oder der MAGA-Manie?
Was lösen die 8 Tugenden einer Wachstumskultur in dir aus?
Welche der Tugenden spricht die am meisten an? Gibt es auch eine Tugend, die Ablehnung in dir auslöst? Warum?
Mit welcher eigenen Maßnahme kannst du die Tugenden ab sofort besser leben?
Hier gibts mehr dazu…
Schaffe eine Wachstumskultur. Eine starke Wachstumskultur ist der Nährboden für High Performance. Sie lässt jeden einzelnen, euer Team und euer Unternehmen über sich hinauswachsen.